Abtreibungen nehmen weiter zu

Artikel aus IDEA-Spektrum

Die Zahl der Abtreibungen in Deutschland ist erneut gestiegen. Das Statistische Bundesamt teilte jetzt mit, daß im vorigen Jahr 134.609 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden seien - drei Prozent (4.100 Abbrüche) mehr als 1999. Allerdings würden nicht alle Abtreibungen gemeldet. Lebensrechtler schätzen die Gesamtzahl auf 300.000. Bei drei Prozent der gemeldeten Abbrüche kam die Abtreibungspille "Mifegyne" zum Einsatz; in 83 Prozent der Fälle wurde das ungeborene Kind abgesaugt. Neun von zehn Abtreibungen fanden ambulant statt, 38 Prozent der Frauen hatten vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt. Jede zweite Frau war zum Zeitpunkt der Abtreibung verheiratet, fünf Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden an Minderjährigen vorgenommen.

 

Abtreibungsgesetze sind gescheitert

 

Nach Überzeugung von Hartmut Steeb (Stuttgart), Vorsitzender des Treffens Christlicher Lebensrechtsgruppen (TCLG) und Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, muß das Strafrecht dringend verbessert werden: "Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes beweisen, daß die seit 1995 geltende Beratungsregelung gescheitert ist." Das Bundesverfassungsgericht habe den Gesetzgeber verpflichtet, die Wirksamkeit der Regelung zu überprüfen und gegebenenfalls das, Recht zu ändern. Steeb: "Dieser Fall ist jetzt eingetreten." Prozentual hätten die Abtreibungen sogar noch stärker zugenommen, da die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter leicht zurückgehe. Das im Grundgesetz garantierte Recht auf körperliche Unversehrtheit dürfe Kindern im Mutterleib nicht länger verwehrt werden.


Schweiz: jährlich 30.000 Abbrüche

In der Schweiz gibt es jährlich etwa 13.000 "gesetzeskonforme" Abtreibungen. Lebensrechtler schätzen, daß in dem 7,1 Millionen Einwohner zählenden Land insgesamt 30.000 Kinder im Mutterleib getötet werden. Das Schweizer Parlament hatte vor kurzem eine reine Fristenregelung verabschiedet.